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Öko­zid

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Ökozid

Unter “Öko­zid” ver­steht man jede mensch­li­che Akti­vi­tät, die unse­re Umwelt mas­siv und lang­fris­tig schä­digt oder zer­stört. Dazu gehö­ren z. B. umfang­rei­che Abhol­zun­gen, Boden- und Luft­ver­schmut­zun­gen, Flä­chen­ver­sie­ge­lun­gen z.B. für Stra­ßen, oder eine Ölpest.
Was gefähr­lich klingt, ist es auch und geht weit über die Bedro­hung von Pflan­zen und Tie­ren hin­aus: Bereits heu­te sind Mil­lio­nen von Men­schen von den Aus­wir­kun­gen betrof­fen, wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se wei­sen dar­auf hin, dass es bald Mil­li­ar­den sein könnten.

Haupt­ver­ant­wort­lich dafür sind Umwelt­ver­bre­chen, die von skru­pel­lo­sen Kon­zer­nen began­gen wer­den. Die Fra­ge dabei ist: Wie kann es sein, dass z.B. Ver­ant­wort­li­che von Kon­zer­nen für extre­me Umwelt­ver­bre­chen immer noch wei­test­ge­hend unge­straft davon­kom­men? Eine ein­fa­che Ant­wort gibt es auf die­se Fra­ge sicher nicht. Fra­gen wie: > Ist der Kapi­ta­lis­mus als wachs­tums­ba­sier­tes Wirt­schafts­sys­tem nicht selbst Teil des Pro­blems, viel­leicht das Pro­blem an sich? < Oder: Rasen wir nicht fast unaus­weich­lich und nicht zuletzt durch die sich beschleu­ni­gen­de, men­schen­ge­mach­te Kli­ma­ka­ta­stro­phe auf einen Öko-Kol­laps mit all sei­nen gesell­schaft­li­chen Fol­gen zu? sind berech­tigt. Egal ob es sich bei den Ver­ur­sa­chern um Gen — /​Chemiekonzerne han­delt, die welt­weit für Arten­ster­ben, rui­nier­te Böden und ver­gif­te­tes Grund­was­ser ver­ant­wort­lich sind, oder lokal den Bau­kon­zern, der wis­sent­lich ein Öko­sys­tem für den Bau einer über­flüs­si­gen Auto­bahn im Saa­le­tal bei Hal­le (Saa­le) zer­stört, sie alle wer­den juris­tisch nicht zur Rechen­schaft gezo­gen. Dar­über hin­aus wer­den mit gro­ßem finan­zi­el­len Auf­wand Kam­pa­gnen, in denen die Öffent­lich­keit in ver­schie­de­nen Medi­en mit geziel­ten Falsch­aus­sa­gen und Ver­harm­lo­sun­gen — etwa zum Kli­ma­wan­del — getäuscht wird, ver­brei­tet.
Mehr dazu unter:
https://​www​.umwelt​bun​des​amt​.de/​p​u​b​l​i​k​a​t​i​o​n​e​n​/​s​i​e​-​e​r​w​a​e​r​m​t​-​s​i​c​h​-​d​o​c​h​-​w​a​s​-​s​t​e​c​k​t​-​h​i​n​t​e​r​-​d​e​b​a​t​t​e​-um

Dabei rückt der Straf­be­stand des Öko­zids durch das wach­sen­de Aus­maß der Zer­stö­run­gen immer wei­ter in den Vor­der­grund. Bei­spiels­wei­se kann, wer die Umwelt mut­wil­lig schä­digt, in Frank­reich künf­tig wegen Öko­zid ver­klagt wer­den. Aktu­ell wird von Staa­ten, Umwelt­or­ga­ni­sa­tio­nen und Juris­ten Öko­zid als Straf­tat vor einem inter­na­tio­na­len Gerichts­hof geprüft und über genaue Defi­ni­tio­nen ver­han­delt. Im Novem­ber 2023 erziel­ten das EU-Par­la­ment, die Kom­mis­si­on und der Rat eine poli­ti­sche Eini­gung über die Über­ar­bei­tung der Richt­li­nie über Umwelt­kri­mi­na­li­tät. Die Eini­gung kri­mi­na­li­siert “mit dem Öko­zid ver­gleich­ba­re Fäl­le”, d. h. Hand­lun­gen, die weit ver­brei­te­te, erheb­li­che und irrever­si­ble oder lang anhal­ten­de Schä­den an gro­ßen oder wich­ti­gen Öko­sys­te­men, Lebens­räu­men oder der Qua­li­tät von Luft, Boden oder Was­ser verursachen.

Hier geht es zur Peti­ti­on:
https://action.wemove.eu/sign/2022–09-ecocide-DE

Wie kann Öko­zid als Straf­tat welt­weit ver­bind­lich ver­an­kert wer­den?
Dazu hier ein kur­zes Inter­view in der Zeit­schrift GEO:

https://​www​.geo​.de/​n​a​t​u​r​/​n​a​c​h​h​a​l​t​i​g​k​e​i​t​/​2​3​1​8​0​-​r​t​k​l​-​u​m​w​e​l​t​z​e​r​s​t​o​e​r​u​n​g​-​o​e​k​o​z​i​d​-​a​l​s​-​s​t​r​a​f​t​a​t​-​s​i​n​d​-​w​i​r​-​a​lle

Wir ver­fol­gen die Akti­vi­tä­ten mit gro­ßer Span­nung und blei­ben dran.

BI-Saa­le­tal