Was ist die A 143? Die Bundesautobahn A 143 ist ein seit 1991/92 für den Westen von Halle geplantes Autobahn-
Was kostet uns die Autobahn? Das Investitionsvolumen wird mittlerweile auf ca. 250+ Mio. Euro beziffert – das entspricht beispielsweise etwa den Kosten für:
-den Bau eines modernen Fachhochschulzentrums in einer Großstadt
‑oder 26.000 kostenlosen Kindergartenplätzen für 10 Jahre in der Stadt Halle (bei Gebühren von 2010)
‑oder kostenlose Schulspeisung für Halles 7000 arme Kinder für 204 Jahre (Preise von 2011)
‑oder über 100 Windräder für sauberen Strom für die Stadt Halle und das gesamte Umland (2 MW und 2 Mio. € das Stück)
‑oder Pflege für 3000 ältere Menschen für 10 Jahre (höchste Pflegestufe III, 700 € monatlich)
‑oder 31.000 sich selbst ernährende bäuerliche Familien in Afrika (bei 8€ für die Aussaat für eine jährliche Hirseernte).
Welche Hauptfunktion hat die A 143 nach Ansicht ihrer Planer? Die A 143 soll die Anschlussstellen der Autobahndreiecke Nord und Süd verbinden, zu einer Verkehrsentlastung im Zentrum Halles und einer Optimierung der Verkehrsströme auf den angrenzenden Autobahnen beitragen. Die ursprünglichen Planungen vor mittlerweile gut 20 Jahren waren getragen von der Euphorie eines verkehrstechnisch zu stützenden “Aufschwungs Ost‘ unmittelbar nach der Wende. Man erwartete “blühende Landschaften“ sowie einen positiven demographischen Trend.
Warum ist der Bau der A 143 seit so vielen Jahren ins Stocken geraten? Eine erfolgreiche Klage des NABU Halle vor dem Bundesverwaltungsgericht brachte den Bau der A 143 im Januar 2007 zum Halt, denn geht es nach der Planungsgesellschaft, würde die Trassenführung der A 143 durch ökologisch außerordentlich wertvolle Gebiete führen, die durch das Europäische Naturschutzrecht geschützt sind. Eine komplette Landschaftsdurchschneidung wäre die unausweichliche Folge. Das Verwaltungsgericht sah dies als nicht rechtens an. Die stetige Verlangsamung im Planungsprocedere hängt mit den verschiedenen Korrekturen/Revisionen in der Bauplanung zusammen und nicht minder mit der Finanzierungsfrage eines verwaltungstechnisch längst immens kostspieligen Projekts.
Welches sind unsere Argumente? Landschafts-
Kritisiert werden namentlich: die irreversible Zerschneidung eines noch naturnahen und einzigartigen Landschaftsgebiets im Westen Halles mit der Porphyrkuppenlandschaft von Brachwitz und Gimritz sowie den Muschelkalkhängen bei Köllme und Lieskau; die Zerstörung europaweit einmaliger Biotope und natürlicher Lebensräume; der Verlust mehrerer Tier-
Welche Alternativen zum Bau der A 143? Für Fernverkehr zwischen der A 38 und der A 14 steht die B 180 zwischen Eisleben und Aschersleben zur Verfügung. Auch für Fernverkehr in Nord-
Gibt es besonders schützenswerte Pflanzen-
Können wir wirklich auf jede Kröte und jedes Kraut Rücksicht nehmen? Diese Polemik ist von „Betonköpfen“ oft zu hören. Es hat sich aber nicht nur die Bundesrepublik, sondern die Europäische Union und die gesamte zivilisierte Weltgemeinschaft verpflichtet, das Artensterben zu stoppen. Seit dem letzten Jahrhundert bis heute ist fast die Hälfte aller Tier-
Welche Chancen bestehen gegenwärtig noch, das Projekt zu verhindern? Die Erfolgsaussichten sind gut, weil das EU-
Was passiert im Fall des GAUs? Selbst im schlimmsten anzunehmenden Fall, dass doch gebaut wird, lohnt sich der Widerstand, damit möglichst umfangreiche Konzessionen der Planungsgesellschaft DEGES erreicht werden können. Landschaftsschonende Tunnelvarianten sind beispielsweise Alternativen zu den groben Eingriffen in den Landschaftsraum, wie sie die bisherigen Planungen der DEGES ankündigen.
Was kann ich tun? Am wichtigsten sind Spenden an den NABU um die Klage zu bezahlen. Die Bürgerinitiative freut sich auch über weitere MitstreiterInnen, zu den regelmäßigen Treffen. In der Wahlkabine können sie mitentscheiden, bisher haben sich Bündniss90/Grüne und die Linkspartei für die Rettung des Saaletals ausgesprochen. CDU, FDP und SPD stehen für die A143.
Auch als Verbraucher können Sie etwas tun. Tauschen Sie die ADAC Mitgliedschaft gegen den VCD oder einen anderen Verkehrsclub, der sich nicht als Lobbyorganisation für den Autobahnneubau betätigt.
HINTERGRUND
DOKUMENTE
Bürgerinitiative Saaletal e.V. Große Klausstrasse 11 06108 Halle/Saale info@bi-saaletal.de